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Keiko Sadakane

Werk von Keiko Sadakane
Weitere Informationen auch unter
www.keiko-sadakane.de

Angaben zur Wanderausstellung, die im Schloß Eggenberg (Graz), dem Museum für Asiatische Kunst (Berlin) und im Sieboldhuis (Leiden) gezeigt wurde, können Sie unter PARAVENTO REGALE einsehen.

Zur Ausstellung in Berlin ist am 10. Juni 2009 eine sehr informative und lesenswerte Besprechung eines Besuchers erschienen, nachzulesen im Kunst Blog Buch.
 
Ausstellung
Das Japanische Kabinett
in Schloss Eggenberg zu Graz
Über meine Arbeit
Was mich seit langem interessiert, ist die vielschichtige Betrachtung eines Kunstwerks. Die Qualität eines Werks scheint auf den ersten Blick verständlich, in Wahrheit jedoch will man es wiederholt betrachten, jedes mal eine neue Facette entdeckend. Wenn ich Musik höre, soll auch jeder Ton für mich eine unerwartete Überraschung sein.
Auf vielfach verwendetem antikem Pergament scheinen die ursprünglich geschriebenen Schriftzeichen noch durch. Diese mehrfache Verwendung heißt Palimpsest, es entspricht einer subtilen Schönheit, wobei Vergangenheit und Gegenwart gleichzeitig präsent sind. Diese Sensibilität ist es, welche ich in meinem Werk darstellen will. Die Ahnung, daß die Welt nicht eindimensional ist, sondern sich Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft und darüber hinaus Diesseits und Jenseits ineinander verflechten, ist eine Art der Kunstbetrachtung. Man kann z.B. ein Objekt in seiner physischen Präsenz zusammen mit seinem Schein oder, wenn man so will, seinem Schatten, schaffen.
White on Aluminium, 2003
Gesso, Aluminium
6tlg. ges. 28,3 x 194,8 cm
Bei der Werkgruppe VOLUMINA werden Elemente von gleichem Oberflächeninhalt so zusammengesetzt, als ob sie voneinander total verschieden wären - gleich und dennoch anders. Diese graue Zweideutigkeit ist eine Eigenschaft der japanischen Ästhetik, mit der ich mich identifiziere.
Das Werk gardenie besteht aus zwei Teilen: Aluminium und Marmor. Das Aluminium ist poliert und reflektiert die Umgebung, der weiße, matte Marmor löst sich jedoch in der Wand auf, das heißt, das Bild wird unsichtbar. Gardenien duften intensiv. Das Bild der Blume schwindet schließlich aus dem Gedächtnis und nur der Duft bleibt übrig.
Ausstellung Transitions
Galerie m Bochum 1996
Gegenwärtig entwerfe ich dreidimensionale Körper - nicht der Flächen-, sondern der Rauminhalt wird thematisiert. Die fertige Form ist genau definiert und in sich logisch, das endgültige Werk hingegen präsentiert sich in einem ungeordneten nahezu poetischen Zustand. Wie Sol LeWitt erwähnt: Manche Ideen sind logisch im Konzept und unlogisch in der Wahrnehmung (Some ideas are logical in conception and illogical perceptually).
Das Kunstwerk soll sein: Schwer und dennoch leicht, weiß und dennoch schwarz, hell und dennoch finster, schweigsam und dennoch gesprächig, minimalistisch und dennoch barock...